Jaime Smith Basterra, der Deutschland-Chef von o2, hat das Ende des Personalabbaus für die Münchner Firma angekündigt. «Wir haben einen Grossteil an Personal bereits sozialverträglich abgebaut, ein weiterer Stellenabbau ist nicht geplant», sagte Jaime Smith in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Nur drei Wochen nach seinem Amtsantritt im Sommer 2007 hatte er einen Abbau von 700 Stellen angekündigt.

Zulegen konnte die o2-Discountmarke Fonic. «Wir wollen führen und haben mit Fonic binnen vier Monaten 200'000 Kunden gewonnen», so Smith Basterra. Fonic war Anfang September der erste deutsche Prepaid-Discounter, der einen Minuten- und SMS-Preis von unter 10 Cent in alle Netze angeboten hatte. Nachdem einige Konkurrenten nachzogen, legte Fonic nun nochmals nach und bietet seit 1. Februar einen 9-Cent-Tarif für die Gesprächsminute und SMS an.

Nur 400'000 Neukunden im vierten Quartal 2007

Nach Focus-Informationen gewann o2 im letzten Quartal (Oktober bis Dezember) 2007 aber insgesamt nur rund 400'000 Kunden. Beim drittgrössten Wettbewerber auf dem deutschen Mobilfunk-Markt, E-Plus, waren es fast 700'000. Im DSL-Geschäft mit Telefónica als Partner gewann o2 laut Focus etwa 120'000 Kunden.

Mit einer 3,5-Milliarden-Finanzspritze der spanischen Muttergesellschaft Telefónica aus Spanien will der o2-Deutschland-Chef binnen zwei Jahren in das o2-Mobilfunknetz und das deutsche Telefónica-Netz investieren. «Das Netz wird durch technische Datenbeschleuniger deutlich schneller werden», sagte Smith dem Focus.

Verstärkter HSDPA-Ausbau zu beobachten

Bereits in den letzten Monaten konnte ein verstärkter HSDPA-Ausbau im UMTS-Netz des nach Kundenzahlen viertgrössten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers beobachtet werden. So wurden neue Städte und Regionen mit dem UMTS-Turbo erschlossen, wie auch Beobachtungen der teltarif.de-Redaktion gezeigt hatten. In Städten stehen inzwischen auch 3,6 MBit/s im Downstream zur Verfügung, während zu Beginn nur 1,8 MBit/s angeboten wurden.

Zum Ausbau des Handynetzes würden weitere 5000 Antennen aufgestellt. Die teure bisherige Mitnutzung des T-Mobile-Netzes werde zum Dezember 2009 beendet, berichtet der Focus weiter. Bereits in der Vergangenheit wurde das National Roaming immer weiter eingeschränkt. Dadurch kam und kommt es in einigen Gebieten immer wieder dazu, dass o2-Kunden von heute auf morgen ohne Funkversorgung dastehen.

Genion künftig fast flächendeckend verfügbar

Andererseits erweitert der Netzbetreiber derzeit in einem Rekordtempo das eigene Netz. Selbst in vielen ländlichen Gegenden ist o2 inzwischen mit gutem Signal zu empfangen. Nebeneffekt: Der Homezone-Tarif Genion mit Festnetznummer kann perspektivisch fast flächendeckend in Deutschland angeboten werden. Das Angebot ist nur im eigenen Netz realisierbar, so dass mobile Festnetz-Ersatzangebote in der Vergangenheit in ländlichen Gegenden oft nur in den D-Netzen genutzt werden konnten.

In diesem Jahr will o2 wieder wachsen. «Wir wollen einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen», so Smith. Der aktuelle Marktanteil beim Umsatz beträgt Focus zufolge 15 Prozent. Bei Kombi-Produkten aus DSL- und Mobilfunk setzt auf o2 eine interne Sprach-Flatrate mit Gratis-Surfen für Familien. Das Paket soll nicht mehr als 30 Euro im Monat kosten.

(Markus Weidner/teltarif.ch)