Zwar stehen Anrufe und
SMS-Nachrichten noch immer auf der Liste, doch haben Messenger mittlerweile ganz klar die Überhand. Vielen wird an dieser Stelle sofort WhatsApp einfallen, da die App quasi Vorreiter in dieser Kategorie ist. Damit das so bleibt, werden immer wieder neue Funktionen eingespielt und das Design an manchen Stellen angepasst. Vor Kritik und abfallenden Nutzerzahlen bleibt WhatsApp aber auch nicht verschont, perfekt ist also auch der grüne Messenger nicht.
Und dann gibt es da noch das Thema mit der Sicherheit, die die Entwickler durchaus ernst nehmen. Zum Beispiel muss bei der Einrichtung die Telefonnummer verifiziert werden und auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist vorhanden. Klingt gut, allerdings sind auch Grenzen vorhanden. Beispielsweise haben die Entwickler keinen Einfluss darauf, welche Nachrichten man bekommt beziehungsweise versendet. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr, die von Kriminellen ausgenutzt wird. Und zwar nicht nur einmal, sondern regelmässig mit neuen Fallen. Aktuell beziehungsweise zukünftig könnten die Angreifer vermehrt auf GSM-Codes setzen. Das Fiese daran: Es ist eine einfache, unauffällige und nicht sofort erkennbare Falle.
Bevor es aber näher um diese Betrugsmasche geht, sei noch einmal darauf hingewiesen, dass man gut auf sein Smartphone aufpassen sollte. Fällt es nämlich auf den Boden, dann sind Schäden die Regel. Manchmal passieren Defekte aber auch ohne äussere Einflüsse und auf natürliche Weise. In die letztere Abteilung fällt zum Beispiel der Akku, der mit der Zeit an Kapazität verliert. Im Ernstfall muss man aber nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, denn man kann sein Gerät beispielsweise jederzeit und mit Professionalität
bei doc-phone.de reparieren lassen.
Die Masche mit den GSM-Codes
Wer sich mit Handys ein wenig auskennt, der wird auch die GMS-Codes kennen. Diese gibt man einfach über den Ziffernblock ein und drückt auf die grüne Hörertaste. Also so, als würde man jemanden anrufen. Die GMS-Codes stellen eine Art Schnelleinstellung dar, mit denen man sich Umwege erspart. Zum Beispiel kann man mit den Codes den PIN ändern, sich die IMEI anzeigen lassen oder auch das Anklopfen ein- oder ausschalten.
Ein paar Beispiele:
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*43# - Anklopfen aktivieren
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#43# - Anklopfen deaktivieren
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**04*alter PIN*neuer PIN*neuer PIN# - den PIN-Code ändern
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**21*Rufnummer# - Gespräche auf die eingegebene Rufnummer umleiten
In dieser Liste ist auch schon die Betrugsmasche mit den GSM-Codes für
WhatsApp. Genauer gesagt geht es um die Rufumleitung, die dem Opfer per Nachricht gesendet wird. Man erhält also die Aufforderung, dass man den GSM-Code mit der Rufumleitung eingeben soll. Selbstverständlich wird das Ganze «nett» verpackt. Weiss man nichts von dieser Betrugsmasche und führt den Code aus, dann werden alle eingehenden Anrufe auf die Nummer des Betrügers umgeleitet. Dieser kann jetzt WhatsApp mit der Rufnummer des Opfers einrichten und die Verifizierung via Anruf vornehmen. Und wie bereits erwähnt, geht der Anruf jetzt dank der Rufumleitung beim Betrüger ein und dieser kann den Prozess problemlos vollenden. Die Personen hinter dem Missbrauch haben sich nun mit der Nummer der/des Geschädigten beim grünen Messenger registriert und alle angeschriebenen Kontakte denken nun, dass es die betroffene Person ist. Die Nummer stimmt schliesslich und so fällt auch das Leihen von Geld usw. viel leichter.
Eine ausgeklügelte Masche
Das Schlimme ist, dass der Verifizierungsprozess in diesem Fall völlig legal abläuft und WhatsApp den Betrug gar nicht erkennen kann. Das Opfer wird es unter Umständen auch nicht sofort registrieren, irgendwann fällt es aber auf, da keine Anrufe mehr durchkommen beziehungsweise diese auf dem Handy der Kriminellen landen.
Der erste Schritt für das Opfer ist die Deaktivierung der Rufumleitung. Hierfür ist der GSM-Code ##21# zuständig. Danach sollte man ein Backup von WhatsApp machen und die App neu installieren und einrichten. Jetzt kommt der Anruf für die Verifizierung auch wieder richtig an, selbstverständlich kann man auch die SMS-Option nutzen.
Indien ist Vorreiter
Die Betrugsmasche ist in Indien entdeckt worden, hat aber aufgrund der weltweit verfügbaren GSM-Codes eine sehr grosse Ausbreitungsgefahr. Die Wahrscheinlichkeit ist demnach gross, dass es auch in anderen Ländern dazu kommen wird.
Vorsicht ist bei WhatsApp das A und O
Wer sich nicht so gut mit dem Messenger auskennt, der sollte grundsätzlich niemals eine unbekannte Nummer anrufen, niemals auf einen unbekannten Link klicken und auch niemals irgendwelche Schritte befolgen. Ist man unsicher, dann können sowohl Suchmaschinen als auch Freunde/Bekannte mit besseren Kenntnissen helfen.
(fest/pd)