Spielregeln des neuen Arbeitens in Buchform

Neue Wege fordern neue Führungsrollen

publiziert: Dienstag, 8. Dez 2015 / 09:01 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Dez 2015 / 09:59 Uhr
Abschalten wird immer schwerer.
Abschalten wird immer schwerer.

Wien - Anfangs war es verlockend für Nancy Grafs Mitarbeiter, auch am Wochenende erreichbar zu sein. Schnell die E-Mails abrufen, kontrollieren, welche Punkte von der Checkliste für die nächste Kundenveranstaltung schon abgearbeitet wurden.

Ist ja nichts dabei, zwischen Frühstück und Ausflug mit den Kindern eine oder zwei Stunden zu arbeiten. «Das macht sogar Spass.» Einmal, ja. Jedes Wochenende? Das direkte Ticket ins Leistungstief. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte der Agentur «bap - be a part».

Die Einführung von Cloudtechnologien, Tablets, Smartphones und Laptops erlaubt flexibles Arbeiten. Sie verführt gleichzeitig, dauernd zu arbeiten. Nur wer lernt sich selbst zu spüren, kann die eigenen Ressourcen verantwortungsvoll einsetzen. Dazu braucht es klare Regeln der Kommunikation. Wann telefoniere ich? Wann reicht eine Nachricht aus? Dann kann man technologische Entwicklungen nutzen, um Produktivität und Kreativität zu steigern. Ohne dabei den Spass am Arbeiten zu verlieren. Es ist ein Prozess, der erlernt werden kann. Werden muss.

Fluch und Segen

Führungskräfte wurden Jahrzehnte lang ausgebildet, Mitarbeiter zu führen, die von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr an einem festen Arbeitsplatz im Büro vor Ort sitzen. Doch mit dem neuen Arbeits-Leben kam die Einsicht, dass fixe Arbeitszeiten und -orte die Mitarbeiter knebeln können. Nur wer diese Fesseln der Kreativität und Selbstbestimmung sprengt, kann in Zukunft mithalten. Doch Mitarbeiter, die über ihre Arbeitszeit und Anwesenheit selbst entscheiden, müssen anders geführt werden. Wenn der Chef seine Mitarbeiter nicht mehr regelmässig persönlich trifft, muss er in virtuellen Meetings das soziale Gefüge aufrechterhalten. Um so das Gefühl für Mitarbeiter zu bewahren, braucht es ein neues Rollenverständnis. Aus einzelnen Führungsautoritäten werden Führungsteams, aus Vorgesetzten Wissens- und Ratgeber. Und es braucht Mut, die Mitarbeiter loszulassen.

Mobilität dank Rollenwechsel

Die neue Führung ist ein Lernprozess, den Nancy Graf von der Werbeagentur «bap - be a part» gemeinsam mit Wissens-Berater Manfred della Schiava durchgemacht hat. Ein mühevoller Weg, Mitarbeitern Eigenverantwortung und unternehmerisches Verhalten zu lernen. Um dann als Führungskraft selbst loszulassen. Ein komplett neues Verständnis von Führung. Auch für die Unternehmerin Nancy Graf. Doch sie erkannte, dass sie nur mit diesem neuen Rollenbild ihre Mitarbeiter zu verantwortungsvollen, selbstständigen Mitgestaltern weiterentwickeln konnte. Also entschied sie sich für den Rollenwechsel. Gemeinsam mit ihrem Führungsteam. Mitarbeiter bekamen Zeit, ihren erweiterten Freiraum anzunehmen. Denn das bedeutet mehr Verantwortung, zuallererst für sich selbst. Die Selbstkompetenz, die Nancy Graf und ihr Führungsteam übten, sollten auch die Mitgestalter erlernen. Mutig beschritt die Inhaberin der Werbeagentur den Weg vom Schreibtisch zum «Neuen Arbeits-Leben».

Im soeben erschienenen Sammelband «Das vernetzte Unternehmen: Wie der Digital Workplace unsere Zusammenarbeit neu gestaltet» geht Manfred della Schiava auf die neuen Herausforderungen für die Führungspersönlichkeiten ein. Im Kapitel «Zukunft der Arbeit aus der Führungsperspektive» erklärt er die Spielregeln des neuen Arbeitens. Er stellt Führungsprinzipien und Führungsaufgaben am konkreten Beispiel der Werbeagentur vor. Insgesamt 27 Autoren beleuchten die facettenreiche Aufgabe des Digital Workplace. Kritisch wird dabei hinterfragt, welche Lösungswege zu Erfolgsstrategien führen und welche in Sackgassen münden. Das Buch endet mit einem Ausblick auf die modernen Arbeitswelten und die damit verbundenen Hürden der Zukunft.

Bei Nancy Graf lohnte sich die Entwicklung einer neuen Führungskultur: «Viele Besucher fragen mich, ob hier jemand arbeitet, weil es sich nicht so anfühlt», schmunzelt die Unternehmerin zufrieden. «Mit unserer Leistung überzeugen wir sie von der Produktivität des Andersseins.» 

Zum Autor des Buchbeitrages Dr. Manfred della Schiava hat nach seinem Wirtschaftsstudium mehrere Jahre operativ in Management-Positionen im Marketing, Vertrieb und als International Consultant gearbeitet. 1990 hat er sein Beratungsunternehmen «Beratungsnetzwerk» gegründet. Vom systematischen Umgang mit Wissen hat er seine Philosophie über Social Business Szenarien Transformation mit 2.0 Technologien über drei Jahrzehnte weiterentwickelt. Heute berät und trainiert der Gründer und Partner von «Die Wissens-Berater» Mitarbeiter, Führungskräfte und Organisationen. Dabei stehen für ihn die Entwicklungen zur Zukunft der Arbeit und Organisation der Zukunft im Mittelpunkt. «Vom Denken zum Fühlen im Zeitalter des Wissens», lautet sein Motto. Er ist Vortragender bei internationalen Organisational-Design-Thinker-Treffen und mehrfacher Buchautor.

(nir/pte)

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