Motorola RAZR i im Test: Intel-Handy im Metall-Kleid
publiziert: Freitag, 16. Nov 2012 / 15:17 Uhr

Handfeste Technik in schmalem, gut verarbeitetem Gehäuse.

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Im September hat Motorola mit dem RAZR i das erstes in Europa verfügbare Smartphone mit Intel-Prozessor vorgestellt. Das derzeit etwa 470 Franken teure Handy bringt neben dem Atom-Prozessor auch ein neues Design mit, mit dem sich Motorola zusätzlich von den Konkurrenten abheben möchte. Auffällig ist dabei besonders das «edge-to-edge»-Display, das den Touchscreen grösser als seine eigentlichen 4,3 Zoll erscheinen lässt. Beim RAZR i verwendete der Hersteller Materialien, die das Handy sowohl bruchsicher als auch staub- und spritzwassergeschützt machen sollen. Wir haben uns im Test näher mit dem Motorola RAZR i beschäftigt. Wie das Gerät mit Intel-x86-Architektur dabei abschneiden konnte, lesen Sie im Folgenden.

RAZR i: Gehäuse aus Aluminium und Kevlar sorgt für Gewicht

Wird das RAZR i aus der Verpackung genommen, fällt zunächst das Gewicht auf, welches viel schwerer erscheint als die 126 Gramm, die das Motorola-Handy auf die Waage bringt. Dies ist auch nicht verwunderlich, da Motorola beim RAZR i nahezu vollständig auf leichte Kunststoff-Elemente verzichtet. Vielmehr besteht das Gehäuse aus beschichteten Flugzeugaluminium, wobei die Vorder- und Rückseite mit kleinen Schrauben zusammengehalten werden. Die Rückseite aus Kevlar hat eine Softtouch-Beschichtung, die dazu beiträgt, dass das RAZR i sicher und vor allem angenehm in der Hand liegt.

Die wasserabweisende Beschichtung soll sowohl das Smartphone als auch die Platinen im Inneren vor Feuchtigkeit durch Spritzwasser schützen. Dazu trägt auch die Verarbeitung ohne sichtbare Spalten oder Lücken bei. Tauchsicher ist das RAZR i schon wegen des offenen micro-USB-Ports und der Kopfhörerbuchse aber nicht. Die Slots für die microSD-Speicherkarte zur Erweiterung des 4,9 GB grossen verfügbaren Speichers und die microSIM-Karte liegen direkt nebeneinander und sind zumindest durch eine Gummi-Abdeckung geschützt. Da beide Karten recht tief in ihren Slots einrasten, hat Motorola zur Entnahme einen kleinen Adapter mitgeliefert, mit dem die Karten quasi «freigeklickt» werden können.

Abgesehen von der ebenfalls aus Kunststoff gefertigten Lautstärkewippe sind die übrigen Knöpfe aus Metall. Während der Power-Knopf für Rechtshänder noch sehr gut erreichbar ist, wurde ist der Kamera-Button aber so angebracht, dass er schnell versehentlich aktiviert und somit die Kamera eingeschaltet wird - im Test hatten wir es daher mit einer Menge versehentlich aufgenommener Fotos zu tun.

Das 4,3 Zoll grosse Super-AMOLED-Advanced-Display des RAZR i wird von
Gorilla Glass geschützt und löst 540 mal 960 Pixel auf, was lediglich dem oberen Mittel­feld entspricht. Im Detail wirken abgebildete Inhalte leicht unscharf, der Schwarzwert konnte aber durchaus überzeugen. Als Besonderheit preist Motorola aber die sogenannte «edge-to-edge»-Bauweise an, bei der der Touchscreen lediglich von einem schmalen Rand eingefasst wird. Die Folge ist eine mit 60,9 Millimeter besonders geringe Gehäusebreite im Vergleich zu anderen Geräten dieser Zoll-Klasse. Die schmale, keilförmige Bauweise trägt dazu bei, dass das Gerät auch gut in kleinere Hände passt.

Intel-Atom-Prozessor und Kamera im Detail

Das Motorola RAZR i wird von einem Intel-Prozessor vom Typ Atom Z2480 (Medfield) sowie 1 GB RAM angetrieben. Die CPU verfügt zwar lediglich über einen Kern mit einer Taktfrequenz von bis zu 2 GHz, dank Hyper-Threading können die Prozessor-Ressourcen aber effizienter genutzt werden, da zwei Aufgaben, oder Threads, gleichzeitig ausgeführt werden können. Die Hyper-Threading-Technologie wird bei rechenintensiven Aufgaben automatisch vom Gerät aktiviert, im Normal-Betrieb arbeitet die CPU mit einer niedrigeren Taktfrequenz, was auch der Akku-Dauer zugute kommt.
       
Im Betrieb macht sich die Intel-CPU durchaus bemerkbar. Das RAZR i ist ähnlich schnell wie die Handy-Konkurrenz mit Dual-Core und läuft flüssig ohne Ruckler oder Wackler. Grafisch anspruchsvolle Spiele bewältigt das Smartphone ebenso ordentlich wie den Klassiker «Angry Birds».

Motorola verspricht, dass die 8-Megapixel-Hauptkamera innerhalb von Sekunden startbereit sein soll. Und wirklich: Da der Prozessor im Standby des Handys lediglich in den Sleep-Modus wechselt, aus dem er in einem Bruchteil von Sekunden wieder erweckt werden kann, ist auch die Kamera über die Schnellstart-Taste entsprechend zügig aktionsbereit. Eine solche Funktion bieten allerdings auch Smartphones mit ARM-Prozessor.

Die Auslösezeit variiert hingegen stark: Ist der Fokus auf einen besonders nahen Gegenstand gerichtet, braucht die Kamera recht lange zum auslösen. Werden jedoch entfernte Objekte fotografiert, reagiert der Auslöser recht schnell - bis zu 10 Bilder pro Sekunde sind möglich. Die Qualität der Bilder ist gut, Aufnahmen können durch diverse Einstellungsmöglichkeiten wie Autofokus, LED-Blitz und verschiedene Effekte zusätzlich optimiert werden. Auch der HDR-Modus ist sehr hilfreich, da er den Fotos ein Quäntchen mehr Kontrast verleiht.

Android-Oberfläche des RAZR i in neuem Design

Als Betriebssystem setzt Motorola auf eine für Intel-CPUs angepasste Android-Version 4.0.4 Ice Cream Sandwich. Ein Update auf 4.1 Jelly Bean hat der Hersteller aber bereits versprochen - wenn auch die Update-Politik des Herstellers in der Vergangenheit bei vielen Nutzern aufgrund langer Wartezeiten für jede Menge Frust gesorgt hat. Motorola hat das Betriebssystem mit seiner eigenen Oberfläche versehen. So finden sich individuell gestaltete Widgets, Icons und eigens entwickelte Anwendungen wie SmartActions auf dem RAZR i. Letztere bietet dem Nutzer ein Handbuch direkt auf dem Gerät und ermöglicht zudem benutzerdefinierte Einstellungen, die dabei helfen, die Akkulaufzeit zu verlängern.

Um von vornherein dem Problem vorzubeugen, dass manche Apps aufgrund der Atom-Plattform eventuell nicht laufen, hat Motorola auf das RAZR i einen Emulator aufgespielt, der sich automatisch aktiviert und eine ARM-Umgebung simulieren soll.
       
Der Homescreen der von Motorola neu entwickelten Android-Oberfläche ist
standardmässig auf der zweiten Seite platziert. Wird vom Start-Screen aus nach links gewischt, gelangt der Nutzer auf die Schnelleinstellungen, wo die wichtigsten Funktionen wie WLAN, Mobilfunk, Bluetooth und GPS verwaltet werden können. Nach rechts ist eine Erweiterung um bis zu sechs Seiten möglich, wobei diese als vollkommen leere Seite oder mit einer Vorlage angelegt und in gewohnter Form gestaltet werden können. Diese Gestaltung ist zunächst zwar etwas gewöhnungsbedürftig, von Motorola aber durchaus gut umgesetzt.

Motorola RAZR i: Telefonie, Internet und Akkuleistung

Das Motorola RAZR i bietet bei der Telefonie einen guten Klang, der durch eine ausreichend hohe Lautstärke und Klarheit besticht. Die Stimme des Gegenüber wirkt natürlich und eventuelle Störgeräusche werden gut herausgefiltert. Am anderen Ende der Leitung wirkte die Stimme allerdings etwas dumpf - ein Phänomen, das nur bei der Telefonie mit dem RAZR i auftauchte. Dennoch ist an der Sprachqualität aber wenig zu bemängeln.
       
Auch beim mobilen Surfen im Internet zeigt das RAZR i wenig Schwächen. Im Netz ist der Nutzer dank UMTS-Datenbeschleuniger HSPA und WLAN-n zügig unterwegs. Webseiten werden schnell aufgebaut und lassen sich mit einem Klick auch als Desktop-Version anzeigen. Neben Bluetooth 2.1 und DLNA komplettiert ein NFC-Funkchip die Ausstattung des RAZR i.

Der Akku des Motorola-Handys konnte im Test seine ganze Leistung zeigen. Über eine Woche hielt dieser bei gelegentlichem Gebrauch des Smartphones durch. Bei einer normalen Nutzung mit Telefonaten, Internet-Besuchen und einigen Spielen ging der Batterie, die sich übrigens nicht austauschen lässt, erst nach knapp drei Tagen die Puste aus. Möglich macht dies eine Kombination aus der mit 2000 mAh recht hohen Kapazität und diversen Stromspareinstellungen, die der Anwender vornehmen kann.

Fazit: Motorola RAZR i überzeugt durch Verarbeitung, Leistung und Design

Das Motorola RAZR i überraschte im Test durch einige Ausstattungs- und Design-Merkmale, die das Handy von den Konkurrenten abhebt. Zum einen ist dies der Intel-Prozessor, der in Sachen Leistung nicht hinter aktuellen Dual-Core-Geräten zurückstehen muss und auch Grundlage für die schnell reagierende Kamera ist, zum anderen auch die von Motorola umgestaltete Android-Oberfläche. Die Verwendung von Aluminium und Kevlar in Verbindung mit der schlanken Bauform macht das RAZR i robust, ohne jedoch zu klobig zu wirken.

Allerdings gab es auch den ein oder anderen Punkt, der weniger gefiel: So wirkte ist die Auflösung des Displays etwas pixelig, was vor allem bei Detail-Anzeigen negativ auffiel. Schade, da die randlose Verarbeitung des Touchscreens wirklich schön anzusehen ist. Auch führte der unglücklich platzierte Kamera-Button zu vielen versehentlich aufge­nommenen Bildern. Alles in allem überzeugt das RAZR i von Motorola aber durch Verarbeitung, Leistung und Design. Wer eine Alternative zu den vielen Kunststoff-Smartphones auf dem Markt sucht, wird hier fündig.

(Rita Deutschbein/teltarif.ch)

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