Ein Kommentar zur Konzentration bei den Herstellern

Der Navi-Markt in der Sackgasse

publiziert: Mittwoch, 14. Sep 2011 / 09:17 Uhr
Wohin führt die Entwicklung?
Wohin führt die Entwicklung?

Angesichts der feudalen IFA-Messestände der Hersteller mobiler Navigationsgeräte auf der IFA, ist es kaum vorstellbar, dass die Branche mitten in der Krise steckt. Auf der einen Seite machen die Smartphones den Navis kräftig Konkurrenz, auf der anderen ist eine Marktsättigung unverkennbar.

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Der Boom der vergangenen Jahre, der den Herstellern jedes Quartal neue Rekordverkaufszahlen bescherte, ebbt langsam aber stetig ab. Das zeigen nicht nur aktuelle GfK-Zahlen, sondern auch die Resonanz der Messebesucher. Die Halle neun, in der die Branche vertreten war, war zwar gut gefüllt; die Zeiten, in denen die Besucher aber Schlange standen, um ein freies Navi zu ergattern, um sich fünf Minuten mit ihm zu beschäftigen, sind vorbei.

Am Point of sale ist es dem potenziellen Käufer immer schwerer zu vermitteln, warum er zwischen 100 und 300 Euro (etwa 120 bis 360 Franken) für ein Navi investierten soll, solange es für Smartphones diverse kostenlose Navigationssysteme gibt (Google Maps, Open Street Map oder Ovi Maps). Dieser Entwicklung trägt beispielsweise Navigon Rechnung. Auf der IFA 2011 feierte das Hamburger Unternehmen den Abschied vom 3,5-Zoll-Display. «Wir rechnen damit, dass dieses Segment zukünftig von den Smartphones ausgefüllt wird», erklärte Presssprecherin Angela Obermaier. Deshalb möchten die Hersteller neue Kunden im 4,3- beziehungsweise 5-Zoll-Segment gewinnen. Mit einer Flut an Neuvorstellungen sucht die Branche nach der Killerapplikation, die ein Navigantionsgerät zum Must-have und nicht Nice-to-have macht.

Aktueller Navi-Markt: Killerapplikation dringend gesucht!

Dabei gehen die einzelnen Hersteller völlig unterschiedliche Wege. TomTom versucht, mit zusätzlichem Kartenmaterial und der Einbindung von Social-Media-Diensten beim neuen Topmodell Go 1015 die Gunst der Käufer zu erlangen. Navigon präsentierte gleich elf neue Geräte unterteilt in die Klassifizierung «Easy», «Plus», «Plus-Live» und «Premium». Das Ziel ist klar: In jeder Nische will sich das Unternehmen platzieren, um möglichst alle Preissegmente und Interessengruppen abzudecken. Ähnlich verhält es sich bei United Navigation, dem Zusammenschluss von Becker und Falk. Das Unternehmen stellte acht Modelle vor und gab zudem Ausblick auf weitere, die noch in diesem Jahr folgen sollen. Garmin versucht durch lebenslange Kartenupdates bei der LMT-Serie Kunden zu gewinnen oder bietet dieses Feature für 89 Euro an (rund 107 Franken). Kaum zu glauben, dass noch bis vor wenigen Jahren eine einzelne Länderkarte locker 100 bis 150 Euro kostete (etwa 120 bis 180 Franken).

Schrumpfende Margen durch Markt-Überschwemmung

Es ist durchaus möglich, dass sich potenzielle Käufer freuen, so eine grosse Modellpalette zur Auswahl zu haben. Der Konkurrenzkampf und Preisdruck sorgen dafür, dass anvisierte UVPs bereits vor dem ersten Auslieferungstag nicht zu halten sind - mit dem für Unternehmen und Händler unangenehmen Nebeneffekt, dass die Gewinnmargen schrumpfen. Allerdings ist zu befürchten, dass die Kunden angesichts der Vielzahl von Geräten leicht den Überblick verlieren. Selbst ausgewiesene Navigationsexperten sehen angesichts der Masse der kryptischen Navi-Bezeichnungen lieber nochmals in Datenblatt nach, um sicher zu sein, welches Gerät welche Ausstattung hat. Wie soll dann der Verkäufer bei den grossen Elektronikmärkten dem Kunden erklären, welches die Unterschiede der einzelnen Geräte sind und weshalb er sich ausgerechnet für einen VIA Live und nicht einen 72er Plus Live, einen Neo 550 statt einem nüvi 2595 oder einem Ready Talk 43 V2 entscheiden soll?

Zumal der Sinn einiger neuen Features durchaus hinterfragt werden darf und sich der Nutzen nicht zwangsläufig erschliesst. Twittern, um die Ankunftszeit mitzuteilen? Geschmackssache. Situations-Scanner? In Zeiten von Live-Verkehrsservices unnötig. 3D-Traffic? Alter Hut mit neuem Namen. Kein Feature deutet das Potenzial an, die Branche aus der Sackgasse zu befreien. Vielmehr ist zu befürchten, dass zu den klangvollen Namen, die sich bereits bisher aus dem Navigations-Segment verabschiedet haben (Blaupunkt, Siemens VDO), andere hinzugesellen oder weitere Übernahmen folgen. Wenn dann letztendlich nur noch zwei Big Player überlebt haben, dann dürfte es auch mit den massiven Preisnachlässen vorbei sein.

(Marc Thorwartl/teltarif.ch)

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