Bestes Beispiel hierfür ist die sogenannte «SeaDrone», die kürzlich auf der «TechCrunch Disrupt»-Konferenz in New York zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert worden ist. Das innovative Gerät, das ähnlich wie seine Kollegen in der Luft über Propeller angetrieben wird, punktet durch eine handliche Bauweise und einfache Bedienung via Tablet-App und soll zunächst vor allem in der Fischwirtschaft und Gewässerbewirtschaftung eingesetzt werden, um Boote und Netze zu kontrollieren.
Autonome Stabilisierung
«Sie können sich die SeaDrone in etwa wie einen Unterwasser-Quadcopter vorstellen», erklärt Eduardo Moreno, Gründer der Herstellerfirma O-Robotix, zu Beginn der kurzen Demonstration auf dem US-Branchen-Event. Im Gegensatz zu anderen Modellen, die für den Unterwassereinsatz konzipiert wurden, habe man bewusst auf ein Raketen-artiges Design verzichtet. «Unsere Konstruktion wurde so entwickelt, dass sie sich selbst stabilisieren kann. Unser Roboter ist deshalb in der Lage, sehr scharfe und unverwackelte Fotoaufnahmen anzufertigen», betont Moreno.
«Drohnentechnologie ist enorm vielseitig einsetzbar. Sie bringt insbesondere überall dort viele Vorteile, wo der Mensch nur schwer hinkommt», meint Helmut Hlavacs, Mitgründer des Wiener Start-ups Robimo, das seit Oktober 2015 verschiedene Drohnen- und Softwaredienstleistungen anbietet. Das gelte genauso für den Luftraum wie auch für die Tiefen des Meeres. «Im Moment sind Wasserdrohnen zwar noch nicht so stark im Einsatz. Roboter wie 'Deep Discover', der kürzlich in 3700 Metern Tiefe den Meeresboden im Marianengraben untersucht und dabei tolle Fotos von merkwürdigen unbekannten Lebewesen zu Tage gefördert hat, zeigen aber, was hier noch alles möglich ist», so Hlavacs.
Antrieb über Propeller
Die SeaDrone ähnelt in ihrer Bauweise tatsächlich ihren Pendants aus der Luft. Auch hier funktioniert der Antrieb über Propeller. Diese entstammen allerdings einem eigenen Designentwurf von O-Robotix und sollen laut Angaben des Herstellers deutlich kleiner, leichter, widerstandsfähiger und simpler gebaut sein. «Mit diesen Turbinen lassen sich die Produktionskosten deutlich verringern und gleichzeitig die Manövrierfähigkeit drastisch verbessern», ist Moreno überzeugt.
Ein weiterer Fokus der Entwickler lag auf einer einfachen Bedienbarkeit. So lässt sich die SeaDrone ganz bequem per Tablet-App steuern. Als Onboard-Betriebssystem wird auf eine speziell adaptierte Linux-Version zurückgegriffen, die es dem Nutzer erlaubt, bestimmte Bewegungsabläufe und Routen wie zum Beispiel automatische 360-Grad-Videoaufnahmen der Umgebung zu programmieren.
Ein Bruchteil der Kosten
«Zum jetzigen Zeitpunkt konzentrieren wir uns vor allem auf die Überwachung von Aquakulturen in der Fischwirtschaft, weil es hier am häufigsten vorkommt, dass Kontrolltauchgänge durchgeführt werden müssen», schildert Moreno. Das ständige Inspizieren von Booten, Docks, Netzen und Rohrleitungen habe bislang nur von sündteuren ferngesteuerten Vehikeln oder gut trainierten Tauchern erledigt werden können. «Die SeaDrone kann nun viele dieser Aufgaben zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten bewältigen und ist so einfach konzipiert, dass sie nicht von einem Spezialisten bedient werden muss», bringt der O-Robotix-Gründer die Vorteile auf den Punkt. Ob und wann das innovative unbemannte Vehikel im Handel erhältlich sein wird, steht derzeit aber noch nicht fest.
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