Bern - Nach dem Verkauf der debitel-Beteiligung hat Swisscom-Chef Jens Alder eingeräumt, dass zu viel für den deutschen Mobilfunk-Dienstleister bezahlt worden sei.
Alder: "Die Telekom-Welt hat sich völlig anders entwickelt." Das Engagement kostete insgesamt 4,3 Mrd. Franken. Nun wurde die Beteiligung noch für gut 1 Mrd. Fr. (640 Mio. Euro) verkauft.
Unsere Idee war es, debitel nach einem möglichen Erwerb einer UMTS-Lizenz in Deutschland von einem Telekom-Dienstleister zu einem Netzbetreiber zu entwicklen und mit den Aktivitäten von Swisscom Mobile in der Schweiz zu kombinieren, sagte Alder. Inzwischen sei er jedoch froh, in Deutschland keine UMTS-Lizenz erworben zu haben.
Trotz dem debitel-Abenteuer strebt Alder eine Übernahme im Milliardenbereich an. Es bestehe eine Chance von 50 Prozent, dass ein solcher Deal in den nächsten drei Jahren getätigt werde. Alder bekräftigte, dass die Telekom Austria seinem Anforderungsprofil entsprechen würde.
Bislang waren die Verhandlungen mit den Österreichern jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. Die Probleme sind nicht materieller, sondern politischer Natur. Das bedeutet, dass sich die Situation jederzeit ändern kann, sagte Alder dazu.
Wie Alder weiter ankündigte, wird die Swisscom als Folge von Regulierungen und wegen des Kostendrucks auch in den kommenden Jahren Stellen abbauen. Er rechne mit einer kleineren einstelligen Prozentzahl pro Jahr.
(rr/sda)
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