Der kleine Einsteiger ist bereits mit dem Betriebssystem Android 4.0.4 ausgestattet und macht im ersten Eindruck eine recht gute Figur, zudem liegt er vom Verkaufspreis im unteren Segment. Im Online-Handel ist das Xperia tipo bereits ab 120 Euro erhältlich. Sony listet das Gerät zu einem recht teuren Preis ab 159 Euro. In unserem Handytest haben wir das Modell ohne Dual-SIM-Funktion genauer unter die Lupe genommen. Trügt der erste Eindruck oder kann das Gerät auch von seiner Leistung überzeugen?
Viele der neuen Xperia-Modelle sind in unterschiedlichen, knalligen Farben erhältlich, welche dem Design eine auffällige Note verleihen. Das Xperia tipo steckt in einem gut verarbeiteten Kunststoffgehäuse, dessen Rahmen und Rückseite ebenso in verschiedenen Farben daher kommen und somit in einem schicken Design enden. Zur Wahl stehen Weiss, Rot, Blau und wie bei unserem Testmodell klassisches Schwarz. Insgesamt ist das Gerät mit 13 Millimetern recht dick geraten. Durch die stark abgerundeten Kanten der leicht gummierten Rückseite und das geringe Gewicht von 99,4 Gramm liegt das Xperia tipo dennoch angenehm in der Hand. Bei dem Gehäuse hat Sony Wert auf eine solide Verarbeitung gelegt. Es sind keine Spaltmasse auszumachen und der Akkudeckel gibt selbst bei stärkerem Druck nicht nach. An der Oberseite des Geräts befinden sich eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer sowie die Ein- und Ausschalt-Taste, an der rechten Aussenseite ist der Lautstärkeregeler positioniert, während der Micro-USB-Anschluss auf der linken Seite angebracht ist. Um an den SIM-Karten-Slot für eine normal grosse SIM-Karte zu gelangen, muss vorher der Akku aus dem Gerät genommen werden.
Erwartete Prozessorleistung und kräftige Farbdarstellung
Das 3,2 Zoll grosse TFT-Display bringt zwar nur eine Auflösung von 320 mal 480 Pixel und 262'000 Farben mit, bei solch einem kleinen Bildschirm und dieser Preisklasse kann auch nicht mehr erwartet werden. Zudem tummeln sich in dieser Smartphone-Kategorie auch schlechter ausgestattete Modelle. Das Optimus L3 von LG löst beispielsweise bei gleicher Display-Grösse nur 240 mal 320 Pixel auf.
Dieser Unterschied ist bei der Nutzung zu spüren, die Darstellungen des Xperia tipo sind etwas klarer und profitieren von kräftigen Farben. Obwohl die Schrift leicht verpixelt ist, beeinträchtigt dies nicht die Lesbarkeit auf dem Bildschirm. Bei der Video-Wiedergabe bekommt man die geringe Displayauflösung deutlicher zu spüren. Farbe, Helligkeit und Kontrast variieren mehr oder weniger mit dem Blickwinkel. Besonders beim Kippen des Geräts in vertikaler Richtung schwankt die Farbdarstellung stark. Auf den kleinen Bildschirm passt natürlich auch nicht viel Inhalt, so dass beim Surfen im mobilen Internet öfters hin und her gescrollt werden muss.
Zum Schutz vor Schrammen und Schäden besteht das Display aus kratzfestem Acrylglas und wurde mit einer bruchsicheren Beschichtung versehen. In unserem Test wurde das Sony Xperia tipo einige Tage zusammen mit einem Schlüsselbund in einer Tasche transportiert, dies ist ihm bis jetzt nicht anzusehen.
Reichlich Platz auf dem internen Speicher
Sony hat dem Xperia tipo einen Qualcomm-Snapdragon-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 800 MHz und einen Arbeitsspeicher von 512 MB spendiert. Der Single-Core-Prozessor leistet gute Dienste und lässt eine flüssige Bedienung zu. Hier zeigt sich die gute Abstimmung der Hardware auf die installierte Software. Zudem ist der Arbeitssspeicher für diese Geräteklasse recht stark ausgefallen. Einige Konkurrenz-Modelle sind mit weniger Leistung ausgestattet. Auch beim internen Speicher hat Sony mit 2,9 GB nicht gegeizt. Effektiv nutzbar ist ein verfügbarer Speicher von immerhin 2,2 GB, zudem kann über den microSD-Steckplatz der Speicherplatz um bis zu 32 GB erweitert werden.
Rund-um-Multimedia-Paket, aber enttäuschende Fotoaufnahmen
Die Erwartungen an die 3,2-Megapixel-Kamera ohne Autofokus und Blitz waren von vornherein nicht hoch. In unserem Test wirken die Aufnahmen trist und leicht unscharf. Leider konnte auch der Touch-Fokus hieran nichts ändern. Der Auslöser befindet sich ebenfalls als Touch-Symbol auf dem Display. Aufgenommen werden die Bilder im JPEG-Format.
Die besten Ergebnisse konnten wir bei strahlendem Sonnenschein und optimalen Lichtverhältnissen erzielen. Sobald sich die guten Lichteinstrahlungen verabschieden, leidet auch gleich die Bildqualität. Für Aufnahmen in der Dämmerung oder gar Nachtaufnahmen ist die Kamera entsprechend nicht zu gebrauchen. Selbst der Modus «Nachtaufnahme» kann keine spürbare Verbesserung hervorbringen. Neben der Nachtszene besteht noch die Wahl zwischen den Szenen «Sport» sowie «Strand und Schnee».
Für gelegentliche Schnappschüsse und das Teilen in sozialen Netzwerken reicht die Kamera aus. Mit einer Frontkamera für Videotelefonie kann das Xperia tipo nicht dienen. Videoaufnahmen werden mit Ton aufgezeichnet und dienen ebenfalls lediglich für das kurze Einfangen von Momenten und Situationen. Die technischen Einsparungen sind beim Xperia tipo wohl dem geringen Kaufpreis geschuldet.
Für die Wiedergabe der Aufnahmen stehen zwei Bildergalerien zur Wahl. Neben der Android-Galerie kann auch die Xperia-Galerie genutzt werden, welche vom Design etwas schicker aufbereitet ist.
Ordentliche Akkulaufzeit und viel vorinstallierte Software
Mit einer Akkuleistung von 1500 mAh ist der kleine Begleiter recht gut versorgt. Innerhalb eines ganzen Tages lässt er den Nutzer nicht im Stich, danach sollte das Xperia tipo sicherheitshalber wieder an die Steckdose wandern. Sollte es mit der Akkukapazität doch mal eng werden, können verschiedene Einstellungen zum Sparen von Energie gewählt werden. Neben dem Energiespar- und automatischen Akkuschonmodus können mittels einer Zeitschaltuhr akkuschonende Massnahmen wie das Ausschalten von GPS, Wi-Fi oder Datenverkehr vorgenommen werden.
Sony hat auf dem Xperia tipo viele Apps ab Werk vorinstalliert. Neben sozialen Netzwerken und Kommunikationsdiensten wie Facebook, Google+ und WhatsApp sind auch zahlreiche Google-Dienste und OfficeSuite zu finden. Als musikalischer Begleiter kann sich das Xperia tipo durchaus sehen lassen. Neben einem UKW-Radio mit RDS ist ein MP3-Player für die Wiedergabe der eigenen Musiksammlung vorhanden. Zusätzlich hat Sony auch in diesem Bereich reichlich Software vor allem aus dem eigenen Hause, wie den digitalen Streamingdienst Music Unlimited oder den Musikerkennungsdienst TrackID, auf das Gerät gebracht. Sollten diese Anwendungen nicht gebraucht werden, können diese auch wieder deinstalliert werden.
Fazit: Viel Smartphone für wenig Geld
Mit dem Xperia tipo bringt Sony ein einfaches und kompaktes Einsteiger-Smartphone zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis auf den Markt. Die technische Ausstattung ist zwar den niedrigen Anschaffungskosten angepasst, das Modell leistet jedoch gute Dienste und bringt einen von Smartphones gewohnt grossen Funktionsumfang mit. Einen besonderen Pluspunkt gibt es für die Android-Version 4.0.4. Die Rechenleistung lässt eine flüssige Bedienung zu, der interne Speicher bietet reichlich Platz für die eigene Musiksammlung und kann mit einer Speicherkarte zusätzlich erweitert werden. Mit einer Akkuladung steht das Xperia tipo für gute 24 Stunden zur Verfügung. Ein Multimedia-Paket sowie vorinstallierte Anwendungen runden das Modell ab. Einzig von der integrierten Kamera darf nicht allzu viel erwartet werden. In dieser Gerätekategorie ist das Sony Xperia tipo vorn dabei und für den einfachen Einstieg in die Smartphone-Welt ausreichend.
(Paulina Gesikowski/teltarif.ch)