Im Härtetest gegen Schmutz, Wasser und Stürze
Outdoor und Dual-SIM: Caterpillar Cat B10 im Test
publiziert: Mittwoch, 26. Sep 2012 / 10:49 Uhr

Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Smartphones: zu Boden, in den Wassereimer oder auch mal aus grösseren Höhen. So etwas überlebt jedoch nicht jedes Gerät. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile einige Smartphones auf dem Markt sind, die Outdoor-Qualitäten benutzen. Den Anfang machte das Motorola Defy.

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Doch es gibt auch Outdoor-Handys, die weit mehr vertragen als nur einen gelegentlichen Wasserspritzer oder Sturz von der Tischkante. Caterpillar, ein bekannter Hersteller klobiger Baumaschinen, hat sein Schuhe-Taschen-Lifestyle-Sortiment um ein IP67-zertifiziertes Android-Smartphone mit Dual-SIM-Funktion namens Cat B10 erweitert.

Wir waren neugierig und haben die Probe aufs Exempel gemacht. Unkontrollierte Würfe, Eingraben im Sand, Stürze auf Beton und in den Pool im Garten - hier lesen Sie, ob das Caterpillar Cat B10 diesen Härtetest unbeschadet überstanden hat.

Wie eine Baumaschine: Robust und schwer

Das Cat B10 besitzt ein Design, das offensichtlich auf Robustheit ausgelegt ist: Gummigehäuse mit grobem Profil, verschraubter Akkudeckel und Gummiabdeckungen mit Silikondichtungen lassen erahnen, was das B10 überstehen kann. Dabei ist das Innere auf den ersten Blick gar nicht so schützenswert: Ein 800-MHz-Single-Core-Prozessor, 512 MB Arbeitsspeicher und 2 GB interner Speicher bieten für ein aktuelles Android-Handy eine Ausstattung auf Einsteiger-Niveau. Immerhin gibt es einen microSD-Kartenslot zur Speichererweiterung, auch HSDPA, WLAN, Bluetooth und GPS sind integriert. Und das 3,2 Zoll grosse Display löst mit mickrigen 320 mal 480 Pixeln auf. Als Betriebssystem fungiert die etwa betagte Android-Version 2.3.5 (Gingerbread).

Die Robustheit des Cat B10 fordert ihren Preis: Das Gerät ist mit 201 Gramm sicherlich kein Leichtgewicht und mit Massen von 121 mal 65 mal 22 Millimeter ein echter Brocken. Ein besonderes Feature für ein Outdoor-Handy besitzt das Cat B10 jedoch auch: Es ist Dual-SIM-fähig und arbeitet im Dual Standby. Diese Fähigkeit teilt es mit dem nahezu baugleichen Urano Barrier T180. Dieses ist aktuell zu niedrigeren Preisen im Handel erhältlich, der Käufer sollte beim Griff nach der günstigeren Alternative allerdings auf die technischen Daten achten. Denn die ersten Exemplare des Barrier T180, das schon seit Jahresbeginn auf dem Markt ist, wurden noch mit 600-MHz-Prozessor und 2.2 Froyo ausgeliefert.

Im Härtetest: Sand, Feuchtigkeit, Stürze

Hersteller versprechen dem Kunden immer wieder Leistungen, die das Gerät am Ende nicht erfüllt. Das sind wir bei normalen Smartphones bereits gewohnt und ziehen bei der Akkulaufzeit schon automatisch ein paar Stunden ab. Doch wenn es um Robustheit und Wasserresistenz geht, kann man nicht so lax mit den Daten umgehen, denn sonst hat der Garantieservice sehr bald eine Menge zu tun. Und deshalb verwundert es auch nicht, dass dem Android-Smartphone Cat B10 unser unsanftes Verhalten noch nicht einmal aufgefallen ist. Denn bis auf ein paar Kratzer sieht man dem Testkandidaten gar nicht an, welche Torturen es durchmachen musste.

Zuerst wurde es im Sand vergraben und ein paar Tage der Feuchtigkeit ausgesetzt. Hernach gruben wir es aus und reinigten das arme Cat B10 vom Sand indem wir es in einem Gartenpool versenkten. Um es zu trocknen, schüttelten wir es kräftig, wodurch es rein zufällig mehrmals zu Boden fiel. Nach der zehnten Wiederholung gaben wir uns dann geschlagen - das Cat B10 hingegen tat, als sei nichts geschehen: ein paar Abschürfungen am Gehäuse und zwei feine Kratzer am Display, mehr Schaden konnten wir nicht ausmachen. Dieses kurze Video zeigt ein paar Ausschnitte.

Dual-SIM-Funktionen, Akkulaufzeit, Bildqualität

Nun kauft man sich ein solches Smartphone nicht zum Vorzeigen und Herumwerfen, sondern um es zu benutzen. Die beiden SIM-Karten-Slots sind für normal grosse SIM-Karten ausgelegt. Nur die erste Karte kann sich dabei ins UMTS-Netz einloggen, die zweite Karte ist lediglich für GPRS oder EDGE zu gebrauchen. Eine direkte Auswahl zwischen den beiden SIM-Karten ist nur für die Telefonie möglich, bei Datenverbindungen kann der Nutzer dies über die Wahl des Datenkontos des Mobilfunkanbieters machen. Die Bedienung ist völlig klar: Neben dem grünen Hörer sieht man entweder «1» oder «2» stellvertretend für die jeweilige Karte. Bei einem Anruf steht über der Nummer oder dem Kontakt dann beispielsweise «Karte 1».

Das Caterpillar Cat B10 arbeitet mit Dual Standby, das bedeutet, dass der Handy-Besitzer zwar prinzipiell unter zwei Nummern erreichbar ist, aber immer nur eine der beiden SIM-Karten aktiv genutzt werden kann. Telefoniert der Nutzer über die erste Karte, werden eingehende Anrufe für die zweite SIM-Karte auf die Mailbox umgeleitet - und umgekehrt.

Schön wäre es gewesen, wenn man «Büro» und «Privat» oder am besten sogar eigene Beschreibungen für die zwei SIM-Karten verwenden könnte ? immerhin ist es ein smartes Telefon. Wie smart, das werden eventuell die Datenschützer fragen, denn das B10 ist in der Lage, jedes Telefonat mitzuschneiden, ohne nerviges oder hinweisendes Piepsen. Dass man mit dem Cat B10 telefoniert, wird das Gegenüber kaum spüren. Trotz der Dichtungen gegen Wasser nimmt das Mikrofon einigermassen neutral und ausreichend empfindlich die Stimme auf.

Lange Akkulaufzeit überzeugt, die 5-Megapixel-Kamera leider nicht

Erstaunlicherweise reicht die Akkulaufzeit trotz zweier SIM-Karten für einen ganzen Tag und wenn man das Abruf-Intervall für E-Mails vergrössert, langen Gesprächen aus dem Weg geht und sich beim Internetkonsum zügelt, sind auch zwei Tage möglich.

Caterpillar hat nur wenige Änderungen an der Oberfläche vorgenommen: Mehrere Icons im Programm-Menü, die auf die Produkt-Seiten des Baumaschinen-Herstellers verweisen, ein paar Desktop-Hintergründe mit Baumaschinen-Flair, doch im Grunde genommen ist es ein originäres Android ohne grössere Anpassungen.

Für die Unterhaltung sorgen ein eingebautes Radio, sowie der Musik- und Videoplayer. Auch echte Unterhaltungen über diverse Chatprogramme sind bequem möglich, denn trotz des kleinen Displays reagiert der Touchscreen präzise genug, um auch gröberen Händen eine flüssige und fehlerfreie Tastaturbedienung zu ermöglichen.

Der Vorteil eines robusten Immer-Dabei-Smartphones sollte auch seine Fähigkeit sein, Videos und Bilder aufzunehmen. Leider versagt hier die 5-Megapixel-Kamera, Bilder sind flau, Detail-arm und zeigen einen starken Blaustich. Die Videos werden in einer Auflösung von 800 mal 480 Pixel aufgezeichnet, hinzu kommt die geringe Bildrate von 15 Bildern pro Sekunde. Das sorgt insgesamt dafür, dass man zwar erahnen kann, was sich zugetragen hat, Gesichter im Abstand von zwei bis drei Metern wird man jedoch nur noch erraten können.

Die Videos, Bilder und anderen Daten gelangen über einen microUSB-Port auf den PC. Darüber wird das Handy auch geladen. Doch wer glaubt, er könne jeden beliebigen microUSB-Stecker nutzen, sei gewarnt: Durch die starke Gummidichtung liegt der Anschluss tiefer als gewohnt, weswegen der Nutzer auf das mitgelieferte Kabel aus dem Originalzubehör angewiesen ist.

Wer braucht so etwas?

Die Frage ist mit einem Satz geklärt: Wer sich angesprochen fühlt. Natürlich fällt ein Smartphone auch einmal zu Boden. Stürze vom Tisch, ein umgefallenes Bierglas oder den Kontakt zum Hausschlüssel in der Tasche überstehen mittlerweile viele neuere Geräte ohne grösseren Schaden. Zudem gibt es zahlreiche aktuelle Android-Smartphones mit Outdoor-Qualitäten auf dem Markt, wie etwa das Motorola Defy+, Panasonic Eluga, Sony Xperia go und Samsung Galaxy XCover. Die meisten dieser Geräte besitzen mit IP67 die gleiche Schutzklasse wie das Caterpillar Cat B10. Trotzdem spielt das Cat B10 (und somit auch das Barrier T180), was die Robustheit angeht, in einer anderen Liga. Zudem ist die Dual-SIM-Funktion bei Outdoor-Handys ein seltenes Feature. Dafür wiegt das Cat B10 fast das Doppelte wie seine schlankeren Outdoor-Kollegen und kostet derzeit mit einem Marktpreis von ca. 380 Franken auch etwa 100 Franken mehr.

Als Dachdecker, Fensterbauer, Bauingenieur, Architekt und all die anderen, die Helme tagtäglich tragen, etwas tollpatschiger sind, bei einer Rafting- oder Kletter-Tour ein Telefon dabei haben wollen, die werden sich über dieses Smartphone freuen. Auch wenn der Nutzer bei Arbeitsgeschwindigkeit, Aktualität der Android-Version und Kamera-Qualität Abstriche machen muss, so gibt es durchaus Gründe für den Kauf. Dual-SIM, lange Akkulaufzeit und ein sehr robustes Gehäuse sind gute Kaufargumente.

(Kai Zantke/teltarif.ch)

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