Digitalfernsehen auf dem Vormarsch

publiziert: Mittwoch, 26. Mai 2004 / 08:41 Uhr

Bern - Das Internet hat das Digitale Fernsehen etwas aus den Schlagzeilen verdrängt. Das heisst aber nicht, dass die Technik stillgestanden wäre. Digitalfernsehen kommt, und zwar gleichzeitig in vier verschiedenen Formen.

Digitales TV kommt im Kabel, per Satellit, Funk und auf dem Handy.
Digitales TV kommt im Kabel, per Satellit, Funk und auf dem Handy.
Digital Video Broadcasting", kurz "DVB" heisst die Zukunft des Fernsehens. Das digitale Fernsehen bringt einige wesentliche Vorteile. So lassen sich auf einem Fernsehkanal mehrere Sender in besserer Qualität übertragen als beim herkömmlichen, analogen Fernsehen.

Die Signale lassen sich zudem verschlüsseln und kostenpflichtig als Pay-TV anbieten. Die digitalen TV-Signale lassen sich relativ einfach auf einem Computer anzeigen und verarbeiten. Künftig dürften sich TV-Angebote auch mit Computerangeboten mischen lassen, so dass daraus neuartige interaktive TV-Anwendungen entstehen.

Digitalfernsehen kommt auf vier verschiedenen Wegen: Als "DVB-C" (Cable) im Fernsehkabel, als "DVB-S" per Satellit, als "DVB-T" auf terrestrischem Weg und als "DVB-H" speziell für Handheld-Geräte.

Satellit schon lange Realität

Schon länger Realität ist das digitale Fernsehen per Satellit und im TV-Kabel. Mit einem digitalen Satellitenempfänger lassen sich weit über 1000 TV- und Radio-Programme empfangen. Neben den TV- und Radiosignalen verbreiten die Satelliten zum Teil auch Internetinhalte und weitere Multimediadienste.

Die grossen Kabelnetzbetreiber in der Schweiz haben alle Digital-TV-Angebote aufgeschaltet. Cablecom etwa bietet für 25 Franken im Monat verschiedene Pakete aus digitalen Fernseh- und Radioprogrammen an.

Swisscom mischt im Digital-TV-Geschäft mit Vor kurzem ist Swisscom mit Swisscom Broadcast ins Geschäft mit dem Digitalfernsehen eingestiegen. Swisscom Broadcast bietet lokalen Kabelnetzbetreibern ein Digital-TV-Angebot zum Wiederverkauf an.

Mit "Premium Digital TV" bringt Swisscom Broadcast verschiedene Produkte auf den Markt, die jeweils gezielt TV-Kanäle mit nur einer Thematik beinhalten, beispielsweise Premium Entertainment oder Premium Lingua mit spezifischen Angeboten etwa für kroatischsprachige Fernsehzuschauer oder für Science Fiction-Fans.

Terrestrische Verbreitung am Kommen

Noch relativ jung ist die terrestrische Verbreitung von digitalem Fernsehen (DVB-T). "Terrestrisch" bedeutet, dass das TV-Signal mit einer Antenne empfangen wird. Auch in der Schweiz soll diese Technik eingeführt werden und in einigen Jahren die herkömmlichen Fernsehsignale ablösen.

Deutschland führt das terrestrische, digitale Fernsehen derzeit ein, in Grossbritannien, Schweden, Finnland und Spanien ist es bereits Realität. In der Schweiz sind zwei DVB-T-Netze in Betrieb: ein privates Netz im Wallis, das den Empfang von 37 Fernseh- und 31 Radioprogrammen erlaubt und ein Testnetz der SRG im Engadin.

Schweizer Fernsehen bis 2009 digital

Am 25. Juni 2003 hat der Bundesrat der SRG die Erlaubnis für die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens in der Schweiz erteilt. Bis 2009 sollen auf einem ersten Sendernetz landesweit 4 SRG-Programme digital ausgestrahlt werden. Zusätzlich können unter gewissen Voraussetzungen auch ein oder zwei private TV-Programme auf diesem Netz verbreitet werden.

Die SRG hat im Jahr 2002 mit der Abschaltung der terrestrischen Sender für die anderssprachigen SRG-Programme die technischen Voraussetzungen für die Einführung von DVB-T in der Schweiz geschaffen.

Das erste Sendernetz mit mindestens vier Fernsehprogrammen kann nun auf den freigewordenen Frequenzen eingerichtet werden. Die Realisierung weiterer digitaler Sendernetze bedingt eine internationale Frequenzkoordination in Europa, die für 2006 vorgesehen ist.

Keine zusätzlichen Gebühren

Die SRG baut ihr digitales Funknetz komplementär zum Kabelnetz auf. Mit digitalem Fernsehen werden deshalb zuerst jene Regionen erschlossen, die schlecht verkabelt sind. So haben es sich die Kantone gewünscht. Die Digitalisierung hat deshalb im Tessin begonnen. In diesem Jahr ist die Romandie dran.

Das analoge Fernsehen bleibt während des Aufbaus weiterhin verfügbar. Der SRG entstehen daraus Mehrkosten. Sie darf diese Mehrkosten aber nicht in Form von höheren Gebühren an die Konsumenten abwälzen.

In einem zweiten Schritt werden auch private Anbieter in der Schweiz digitale, terrestrische Netzwerke aufbauen können. Sie werden dabei von der "Lokomotiven-Funktion" der SRG profitieren. Nach der Realisierung von vier bis fünf Sendernetzen wird es in der Schweiz möglich sein, bis zu 20 TV-Programme über die Haus- oder Zimmerantenne empfangen zu können.

Bald auch TV auf dem Handy

Noch Zukunftsmusik ist DVB-H. Die Technik soll dereinst Fernsehen für die Hosentasche ermöglichen. Weltweit gibt es eine ganze Anzahl Pilotprojekte. Das grösste heisst "Instinct".

Es wird von der Europäischen Union mit viel Geld unterstützt und umfasst 20 Firmen und verschiedene Universitäten aus Europa, Amerika und Brasilien. Ähnliche Pilotprojekte sind in Finnland und in Deutschland angelaufen.

Vor allem die Gerätehersteller setzen grosse Hoffnungen auf das Fernsehen in der Hosentasche. Nokia und NEC zum Beispiel haben bereits erste Geräte im Prototypenstadium präsentiert. DVB-T könnte der schwächelnden Handy-Industrie zu einem neuen Aufschwung verhelfen.

(pt/sda)

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